Perspektive Zukunft: Karriere im öffentlichen Dienst mit Umwelt- und Verbraucherschutz im Fokus

von Andrea Neckermann

Spätestens nach der mündlichen Prüfung „im Zweiten“ stellt sich die Frage aller Fragen: Was jetzt? Wo bewerbe ich mich? Klassisch für frisch examinierte Juristinnen und Juristen ist der Weg in die Justiz oder Großkanzlei: Die Big Player kennt man. Was auf einen zukommt ist bekannt. Aber lohnt nicht auch ein Blick in unbekanntere Gefilde?

Die Zukunft als Thema

Umwelt- und Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Lebensmittelsicherheit oder Tierwohl – damit hat man in der rechtswissenschaftlichen Standardausbildung ja eher weniger zu tun. Aber das sind allesamt Zukunftsthemen. Und die bespielt das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, kurz: StMUV. Von Abfall- bis Wasserwirtschaft spannt sich ein sinnhafter Bogen an Aufgaben – und das seit mehr als 50 Jahren. Das damalige Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen war nicht nur das erste Umweltministerium in Deutschland, sondern auch das erste in Europa und damit weltweit. Diese Expertise merkt man jeden Tag.

Was erwartet Juristinnen und Juristen?

Aktuell stellt das Ministerium am zentralen Standort im Münchner Arabellapark jährlich bis zu zehn Volljuristinnen und Volljuristen ein, die die rund 700 Beschäftigte des Hauses unterstützen. Daneben kann bereits im Rechtsreferendariat ein erster Fühler zur Thematik ausgestreckt werden. Im StMUV können juristische Nachwuchskräfte bereits das Pflichtwahlpraktikum Verwaltung ableisten. Die Behörden des Geschäftsbereichs bieten über 6.900 Beschäftigten ein fachliches Zuhause. Wer Abkürzungen wie LGL, LfU, KBLV oder WWA enträtseln will, wird spannende Behörden finden, die über ganz Bayern verteilt sind. Die größten Behörden sind die beiden Landesämter LGL und LfU, dort werden Juristinnen und Juristen auch direkt eingestellt.

Tagesgeschäft, nein danke

Und nein, auch wenn das Vorurteil gerne strapaziert wird: „spannend“ und „Behörde“ – das stellt bei uns keinen Widerspruch dar. Hier ist nicht nur Bescheide pinseln gefragt: Das Bearbeiten komplexer Anfragen, der Einsatz bei Gesetzesentwürfen oder Verwaltungsvorschriften, die Organisation und Teilnahme an öffentlichkeitswirksamen Terminen oder die Kooperation mit anderen Behörden, all das ist nur ein Teil vom Ganzen. Alltag hat hier keine Chance.

Do ut des …

Aber Achtung: Der sichere Job und die Planbarkeit des Karriereweges sind es nicht, die Bewerberinnen und Bewerber zur Bewerbung motivieren sollten. Gewünscht sind vielmehr Volljuristinnen und Volljuristen, die ihre deutlich überdurchschnittlichen Fähigkeiten für das Gemeinwohl einsetzen wollen. Was im Idealfall zählt: Persönlichkeiten mit einem Händchen für selbstständiges Agieren, für verantwortungsvolle Teamarbeit und mit einem kühlen Kopf in herausfordernden Situationen sind besonders geeignet.

Im Gegenzug wird eine fortlaufende Entwicklung gefördert, um Potenziale langfristig zu entfalten. Werden alle Voraussetzungen für eine Übernahme in das Beamtenverhältnis erfüllt, erfolgt die Besoldung nach A13 BayBesG, inklusive einer sogenannten Ministerialzulage. Nach der Verbeamtung auf Lebenszeit eröffnet die Tätigkeit als Referentin oder Referent am StMUV Perspektiven für ein Fortkommen bis zur Besoldungsgruppe A15. Sofern perspektivisch eine Führungsposition vorgesehen ist, bietet das Staatsministerium nach rund fünf Jahren den sogenannten Außendienst. Dort gewinnen Juristinnen und Juristen in anderen Behörden, Einrichtungen des Freistaats oder auch am Verwaltungsgericht neue Perspektiven und erfahren, welche konkreten Auswirkungen Gesetzgebung und Arbeit einer obersten Landesbehörde vor Ort zeigen.

Macht das Spaß?

Aber klar: Harte Fakten sind nicht alles. Echte Freude an der Arbeit ist wichtig – sie entsteht dort, wo in kleinen Teams gegen seitige Wertschätzung, Kollegialität und ein positives Arbeitsklima gelebt werden. Den Einstieg ins kalte Wasser neuer Sachverhalte erleichtern bereits routinierte Dauerschwimmer, Kolleginnen und Kollegen, die ihr Fachgebiet schon aus dem Effeff beherrschen. Die Fürsorge für Mitarbeitende ist ein zentraler Bestandteil der Arbeitskultur, beginnend mit einem strukturierten Onboarding über großzügige Home-Office-Angebote und eine fördernde Weiterbildungskultur bis hin zu einem modernen betrieblichen Gesundheitsmanagement. Nicht zu vergessen: Im Ministerium am Rosenkavalierplatz gibt es eine eigene Kantine, die auch von Externen gut besucht wird. Fitnessangebote, Jobbike und Kinderbetreuung runden das Angebot überzeugend ab.

 

 

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Über die Autorin:

 

Andrea Neckermann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Andrea Neckermann - Ministerialrätin
Sie ist Ministerialrätin am Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und Volljuristin im Personalmanagement. In Bayern verwurzelt, ist sie nach dem Jurastudium in Erlangen und dem Referendariat am OLG Nürnberg seit vielen Jahren im Freistaat tätig.