Mit Notion zu einem organisierten Studium - eine Anleitung

Eine Notion Seite zu einer juristischen Hausarbeit
von Carla Blecke

Kennst du das: Es ist Prüfungszeit und auf deinem Schreibtisch stapeln sich abgegriffene Karteikarten, Notizzettel und ständig erweiterte Mitschriften aus Vorlesungen? Es ist Hausarbeitszeit und dein Desktop quillt über vor hunderten geöffneten Tabs sowie dutzenden Worddokumenten mit wichtigen Informationen und seitenlangen Stichpunkten für die Recherche? Mir ging es lange Zeit genauso. Bis ich eines Tages genug davon hatte. Also machte ich mich auf die Suche nach einem Programm zur Organisation. Im Internet stieß ich auf Notion, eine kostenlose Plattform, die sich vor allem im englischsprachigen Raum bereits großer Beliebtheit erfreut.

Mittlerweile organisiere ich persönlich den Großteil meines Studiums in Notion. In diesen Bereichen habe ich die Plattform beispielsweise bereits genutzt: als Semesterplan, zum Tracking von Lernstunden in der Examensvorbereitung, für Mitschriften aus Vorlesungen, zum Kreieren von Karteikarten, für Datenbanken bei der Literaturrecherche in Hausarbeiten, zum Erstellen von Fragenkatalogen und zur Wiederholung vor Klausuren  – kurz gesagt, die Anwendungsmöglichkeiten sind enorm vielfältig und lassen sich individuell anpassen.

Im Unterschied zu anderen Programmen lassen sich die Dokumente unkompliziert miteinander vernetzen. So entsteht die Möglichkeit, übersichtliche Seiten für einzelne Projekte zu erstellen, auf denen alle relevanten Unterlagen zu finden sind. Wie das funktioniert, möchte ich dir an zwei Beispielen erläutern.

Notion für die Organisation wissenschaftlicher Arbeiten

Als besonders praktisch erweist sich die Plattform für die Organisation juristischer Haus- und Seminararbeiten. Eine Vorlage für eine solche Recherche-Datenbank kann auf meinem Blog goldwaagejura.com heruntergeladen und nach Belieben angepasst werden. Auf der Hauptseite findet sich zunächst eine To-Do-Liste, in der täglich die wichtigsten Arbeitsschritte notiert werden können. Darüber hinaus beinhaltet die Seite einen großen Kalender, der als Schreibplan genutzt werden kann. Der Sachverhalt und wichtige Dokumente wie Zitierrichtlinien sind ebenfalls auf der Startseite verlinkt und können in einem eigenen Fenster bearbeitet werden.

Das Herzstück der Vorlage ist jedoch die Datenbank zur Literaturrecherche. In einer Tabelle werden zunächst die  relevanten Fundstellen notiert. In einer weiteren Spalte ist Platz für eine kurze, stichwortartige Zusammenfassung des Beitrags. Überdies ist in der Tabelle Platz, die einzelnen Beiträge mit Markierungen, sogenannten Tags, zu versehen. Das ist besonders praktisch zur Kennzeichnung des Lesefortschritts und verdeutlicht auf einen Blick, wie viel Leseaufwand noch besteht. Darüber hinaus können Tags mit Farben für die einzelnen Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit gesetzt werden.

Nehmen wir an, du schreibst eine Hausarbeit im Strafrecht zum Thema Brandstiftungs- und Tötungsdelikte und möchtest die unzähligen gelesenen Aufsätze, Fälle und Lehrbücher sortieren. In der Tabelle kannst du einfach alle Beiträge mit dem Tag »Brandstiftung« versehen; Beiträge für Tötungsdelikte mit »Tötung«. Gerade bei umfassenden Arbeiten mit besonders vielen Quellen ermöglicht das eine sehr gute Übersichtlichkeit. Zu guter Letzt können die Beiträge in der Tabelle noch verlinkt werden, sodass sie schnell abrufbar sind.

Notion zur Wiederholung

Auch zur Wiederholung inhaltlicher Themen ist Notion geeignet. Eine Möglichkeit, Stoff aus Vorlesungen und Literatur zu Lernmaterial zu verarbeiten, sind Fragenkataloge. Anstatt ellenlanger handschriftlicher Skripte fasst man hierfür kurz und bündig den Lernstoff zusammen. Mit dem Tool der Toggle-Listen kann die Frage als Listenpunkt gespeichert werden. Die Antwort kann daraufhin in einem extra Textfeld, das sich durch einen Klick auf die Frage öffnet, festgehalten werden. Fragenkataloge stellen eine gute Alternative zu selbstgeschriebenen Skripten dar, da sie dazu animieren, das Notierte zur Wiederholung nicht nur zu lesen, sondern in eigene Worte zu fassen. Außerdem können die Listen unkompliziert in andere Lernplattformen wie die Karteikartenapp Anki übertragen werden.

Die Vorteile von Notion

Notion ist aus meinem Lernalltag nicht mehr wegzudenken. Seitdem hat sich nicht nur die Anzahl der losen herumfliegenden Notizzettel bei mir schlagartig verringert, die App ist auch mit mehreren Geräten synchronisiert, sodass ich von überall Zugriff auf meine Unterlagen habe. Notizen und Mitschriften aus Vorlesungen kann ich mit wenigen Klicks mit anderen Studierenden teilen. Außerdem habe ich das Gefühl, eine bessere Übersicht über meine Lernunterlagen zu haben. Weitere Notion-Vorlagen wie ein Lernzeitentracker und ein Masterplan für die Examensvorbereitung können, neben Tipps und Erfahrungsberichten rund ums Studium, auf goldwaagejura.com gefunden werden.

 

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Über die Autorin:

Carla Blecke - Gründerin von Goldwaage. – Der ehrliche Blog rund ums Jurastudium
Derzeit befindet sie sich in der Vorbereitung auf das Erste Staatsexamen. Instagram: @goldwaage.jura