Die Rolle von Onlinedatenbanken im Studienalltag

Online-Datenbank
von Pauline Radinger

Während die Elterngeneration der heutigen Studierenden ihre Studienarbeiten noch aus der Uni-Bibliothek heraus mit einem großen Stapel dicker Bücher neben sich schrieb, sieht die heutige Situation dazu ganz anders aus: Dank der Digitalisierung steht den Studierenden mittlerweile eine Fülle an Onlinedatenbanken und E-Bibliotheken zur Informationssuche zur Verfügung. Für die Jura-Studierenden sind dies namentlich vor allem beck- online sowie die beck-eLibrary. Hier findet man Bücher (insbesondere Gesetzes-Kommentare), Zeitschriften und Rechtsprechung zu allen möglichen Rechtsgebieten.

Corona und die Hausarbeiten

Die Wichtigkeit von Onlinedatenbanken hat sich allerdings erst vor ein paar Jahren gezeigt: Als die Corona-Pandemie im März 2020 Deutschland erreicht hatte, wurden die Uni-Bibliotheken bis auf unbestimmte Zeit geschlossen. Sodann wurde der Zugang zu Onlinedatendanken und Online-Literatur für die Studierenden nicht nur essenzieller, sondern unverzichtbar. Spätestens ab diesem Zeitpunkt hatten sich Jura-Studierende also mit dieser Art von Recherche und Vertiefung vertraut zu machen.

Am meisten wird der Zugriff wohl für das Schreiben von Haus- und Seminararbeiten genutzt, sodass er hierfür nicht mehr wegzudenken ist. Sehr hilfreich ist  in diesem Zusammenhang das beck-online Zitierportal, das sinnvolle Zitiervorschläge für eine Unmenge an Werken beinhaltet. Aufgrund von Corona musste ich zum Beispiel zwei von drei meiner Hausarbeiten für die Grundkurse ausschließlich von zuhause aus mithilfe von Onlinedatenbanken schreiben, da die Bibliotheken der LMU München bis auf Weiteres geschlossen waren. Aber auch das hat aufgrund des schon damals sehr großen Angebots tatsächlich gut funktioniert.

Flexibilität, Vielfalt, einfache Handhabung

Der Zugang zu Onlinedatenbanken wie beck-online oder juris erleichtert den Alltag als Studierende*r der Rechtswissenschaften erheblich: Man ist flexibler, da man sich keine Gedanken zu machen braucht, ob man in der Rechtsbibliothek überhaupt noch einen Platz und ein Schließfach finden würde und ob das benötigte Werk nicht vielleicht doch schon von jemand anderem benutzt wird. Glücklicherweise wird der Zugang zu u.a. beck-online, zur beck-eLibrary und zu juris kostenlos für die Studierenden zur Verfügung gestellt, zumindest an der LMU München.

Durch den Zugang zur beck-eBibliothek ist es zudem mittlerweile schon fast überflüssig geworden, sich eigene Lehrbücher zu kaufen, wenn sich eine Vielzahl davon auch einfach kostenlos online aufrufen und sogar herunterladen lässt.

Auch der Zugriff auf vielerlei Urteile und Rechtsprechung wird denkbar einfach gemacht: beck-online beinhaltet unter der Rubrik BeckRS eine Fülle an Urteilen, vom Landgericht über den Bundesgerichtshof und das BVerfG bis hin zum EuGH. Besonders hilfreich sind dabei sowohl die teilweise beigefügten Leitsätze der Redaktion sowie die digitalen Verweise innerhalb eines Urteils, die die Suche nach noch mehr Material zu einer gesuchten Thematik erleichtern.

Der (frühe) Umgang mit Onlinedatenbanken im Studienalltag kommt Jura-Studierenden außerdem während Praktika oder Werkstudentenjobs zugute: Auch hier sind diese Teil des Arbeitsalltags, wenn es zum Beispiel um Recherchen zu einem bestimmten Thema geht. Insofern lohnt es sich, sich als Studierende*r schon frühzeitig mit den »Tools« der bereits berufstätigen Jurist*innen vertraut zu machen. Ich zum Beispiel habe im Rahmen eines Praktikums am Landgericht Essen regelmäßig mit Onlinedatenbanken wie beck-online oder juris gearbeitet, um höchstrichterliche Rechtsprechung zu einer ganz bestimmten Fallkonstellation zu finden.

Als einzig negativer Aspekt lässt sich anführen, dass die Universität nur einen begrenzten Zugang zu den angebotenen Kommentaren, Zeitschriften und anderer Literatur gewährt, d.h. dass bestimmte Dokumente nicht vom »Abonnement« der Studierenden erfasst sind und somit nicht aufgerufen werden können. Gerade wenn der Titel eines Dokuments perfekt auf das Thema der eigenen Seminar- oder Hausarbeit passt und der Zugang hierzu dann verweigert wird, ist das sehr ärgerlich.

Fazit

Festzuhalten ist: Onlinedatenbanken und E-Libraries bereichern den Studienalltag, insbesondere beim Schreiben von Haus- oder Seminararbeiten, enorm und sind schlichtweg nicht mehr wegzudenken. Die Nutzung solcher Datenbanken gehört mittlerweile zum Studienalltag einfach dazu. Angehenden Jura-Studierenden sei daher geraten, sich bereits früh im Studium mit dieser Art von Recherche und Informationssuche vertraut zu machen. Mit der Fülle an Werken und Rechtsprechung wird hier wohl beck-online die Nummer Eins der Jurastudierenden sein. Sollte außerdem jemand lieber in Ruhe von zuhause aus arbeiten wollen, statt den ganzen Tag in der Bib zu sitzen, ist auch das mittlerweile problemlos möglich.

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Über die Autorin:

Pauline Radinger
studiert im achten Hochschulsemester Jura mit Schwerpunkt Medizinrecht an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Rahmen dessen absolvierte sie einen zweisemestrigen Auslandsaufenthalt in der französischsprachigen Schweiz sowie ein zweimonatiges Praktikum am Landgericht Essen. Seit November 2022 arbeitet sie als Werkstudentin im juristischen Lektorat des Verlags C.H.Beck.

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