Der Blick fürs Detail – Als Übersetzerin im Auswärtigen Amt

Übersetzer im Auswärtigen Amt

Sandra Zick arbeitet als Übersetzerin im Sprachendienst des Auswärtigen Amts. Wie es dazu kam und welche Eigenschaften für diesen Beruf essenziell sind, hat sie BECK-Stellenmarkt-Autorin Veronika Gebertshammer verraten.

Frau Zick, Sie arbeiten als Übersetzerin im Sprachendienst des Auswärtigen Amts. Welche Ausbildungen haben Sie für die Tätigkeit im Sprachendienst des Auswärtigen Amts absolviert?

Von 1998 bis 2004 habe ich Übersetzen in der Sprachkombination Englisch (1. Fremdsprache) und Spanisch (2. Fremdsprache) mit dem Zusatzfach VWL an der Universität Heidelberg studiert. Im Zuge des Studiums habe ich zwei Semester in Glasgow, Schottland, und ein Semester in Granada, Spanien, verbracht. Im Anschluss an mein Studium war ich mehrere Jahre als freiberufliche Übersetzerin im Bereich technische Dokumentation und Softwarelokalisierung sowie im Projektmanagement einer Berliner Übersetzungsagentur tätig, bevor ich 2008 im Sprachendienst des Auswärtigen Amts anfing.

Wie kam es dazu?

Durch mein Studium und meine vielen Reisen hatte und habe ich großes Interesse an internationalen Themen. Nachdem ich lange in einem sehr technischen Bereich gearbeitet hatte, wollte ich mich gerne wieder mit sprachlich und thematisch interessanteren Texten beschäftigen. Natürlich fand ich auch die Aussicht auf eine Festanstellung ansprechend, die in der Übersetzerbranche leider sehr selten geworden ist. Berlin als Wohn- und Arbeitsort fand ich auch sehr reizvoll.

Was reizt Sie außerdem an Ihrer Stelle?

Vor allem das Bearbeiten brandaktueller und abwechslungsreicher Themen und Textsorten empfinde ich als besonders reizvoll, aber auch die Arbeit in einem internationalen Team und den guten kollegialen Zusammenhalt. Daneben schätze ich die Möglichkeit, sich am Sprachlernzentrum weiterzubilden.

Wie verlief bei Ihnen damals der Bewerbungs- und Einstiegsprozess?

2008 musste ich zunächst einen schriftlichen Test absolvieren, bestehend aus insgesamt drei Übersetzungen (EN-DE und DE-EN sowie ES-DE). In der zweiten Runde wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, in dem auch außenpolitische Themen abgefragt wurden. Ich habe damals als Elternzeitvertretung im Sprachdienst angefangen. Diese Stelle wurde dann als Teilzeit stelle um zwei Monate verlängert. Im Anschluss daran ergab sich die Möglichkeit, mich auf eine reguläre, unbefristete Teilzeitstelle (75 %) zu bewerben.

Welche Eigenschaften sind für den Beruf des Übersetzers im Auswärtigen Amt notwendig?

Man sollte Interesse an außenpolitischen Themen und Zusammenhängen mitbringen und einen Blick fürs Detail. Außerdem sollte man Freude am Recherchieren haben und Lust, sich mit sprachlichen Feinheiten auseinanderzusetzen.

Wie sind die Arbeitsbedingungen?

Mein Arbeitstag beginnt für gewöhnlich zwischen 8:30 und 9:00 Uhr und endet um 15:00 Uhr. Ich arbeite momentan in Teilzeit (60 %, 4 Tage die Woche), davon 2 Tage im Homeoffice und zwei bzw. jede zweite Woche drei Tage in Präsenz im Büro. Wir haben einen Dienstlaptop, den wir zuhause oder im Büro an einer Dockingstation verwenden können. Mein Büro teile ich mir mit einer Kollegin. Wir haben 30 Tage Urlaub im Jahr.

Und welche Aufgaben fallen konkret in Ihren Verantwortungsbereich?

Das Überprüfen von englischen und spanischen Übersetzungen, darunter Texte für die Website des Auswärtigen Amts, Sprechpunkte, Reden oder Vereinbarungen aus dem diplomatischen oder entwicklungspolitischen Bereich. Daneben fallen Übersetzungen aus dem Englischen und Spanischen ins Deutsche an (z.B. Reden, Kommuniqués). Auch die Terminologiearbeit zählt zu meinen Tätigkeiten.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Über die Interviewpartnerinnen:

Sandra Zick,
ist Übersetzerin im Sprachendienst des Auswärtigen Amts.

Veronika Gebertshammer Dipl.Jur.,
ist Texterin, Lektorin und Schreibcoach. www.veronika-gebertshammer.de

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Dieser Beitrag erschien erstmals in der NJW 44/23.