
Welche Abschlussnoten erreichten Jura-Studenten und Jura-Studentinnen, die das Erste und Zweite Juristischen Staatsexamen erfolgreich absolviert haben? Wie vielen von ihnen gelingt der Abschluss mit dem begehrten Prädikatsexamen(die Note vollbefriedigend)?
Die Ausbildungsstatistik des Bundesamts für Justiz gibt über diese Fragen Auskunft. Ein Blick auf die aktuellsten Zahlen aus dem Jahr 2023, bei dem folgende Gesamtnoten bzw. die folgenden Notenpunkte in den Blick genommen werden:
- Sehr gut: 14,00-18,00 Punkte
- Gut: 11,50-13,99 Punkte
- Vollbefriedigend: 9,00-11,49 Punkte
- Befriedigend: 6,50-8,99 Punkte
- Ausreichend: 4,00-6,49 Punkte
Große Unterschiede bei der Notenverteilung im Ersten Staatsexamen
Im Jahr 2023 haben 9.217 Kandidaten ihr Erstes Staatsexamen erfolgreich abgeschlossen. Die Quote der bestandenen Prüfungen sank im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 72,5 Prozent. Der Frauenanteil lag bei 58,8 Prozent und damit über dem Niveau der vorigen fünf Jahre.
Ein Sehr gut erreichten nur 34 Kandidaten, also 0,4 Prozent.
Gut: 7,6 Prozent, 699 Kandidaten
Voll befriedigend: 30,5 Prozent, 2.815 Kandidaten
Befriedigend: 46,3 Prozent, 4.265 Kandidaten
Ausreichend: 15,2 Prozent, 1.404 Kandidaten
Die Note sehr gut stellt für die allermeisten Jurastudierenden weiterhin ein unerreichbares Ziel dar, doch es gibt eindeutige regionale Unterschiede. In elf Bundesländern wurde entweder keiner oder nur einer der Teilnehmenden mit einer sehr guten Note bedacht. Im Mittelfeld lagen Hamburg, Hessen, NRW und Sachsen-Anhalt mit zwei bis vier sehr guten Ergebnissen. Spitzenreiter ist mit großem Abstand Bayern. Dort bestanden 19 Prüflinge ihr Examen mit der Note sehr gut.
Zweites Staatsexamen: Öfter bestanden, seltener mit Bestnote
Das Zweite Staatsexamen haben 8.358 Kandidaten und damit 87,9 Prozent bestanden. Wer also das Erste Staatsexamen erfolgreich meistert, schafft statistisch gesehen auch das Zweite Staatsexamen. Die Frauenquote lag bei 57,7% und damit fast exakt beim Vorjahreswert.
Ein Sehr gut erreichten nur 5 Kandidaten, also 0,1 Prozent.
Gut: 2,5 Prozent, 237 Kandidaten
Voll befriedigend: 18,7 Prozent, 1.777 Kandidaten
Befriedigend: 42,1 Prozent, 4.003 Kandidaten
Ausreichend: 24,6 Prozent, 2.336 Kandidaten
Auch hier hat Bayern bei den Top-Noten die Nase vorn. Von den fünf sehr guten Ergebnissen kommen drei aus Bayern und jeweils eines aus Baden-Württemberg und Sachsen.
Mit der aktuellen Notenstatistik setzt sich ein bekannter Trend fort. Etwa einem Fünftel aller Kandidaten gelingt es, in der staatlichen Pflichtfachprüfung (Erstes Staatsexamen) eine der begehrten Bestnoten zu erhalten. Auch im Zweiten Staatsexamen sind es etwa ein Fünftel der Examenskandidaten. Bereits ab dem unteren Ende des zweistelligen Notenbereichs wird die Luft zunehmenden dünner. Ein Ergebnis im oberen zweistelligen Bereich bleibt eine Rarität und ist wenigen herausragenden Absolventen vergönnt. Gleichzeitig wird deutlich, dass bereits das bloße Bestehen im unteren Notenbereich eine respektable Leistung darstellt. Noch ein weiterer Trend setzt sich in den Zahlen aus 2023 fort: Seit Mitte der 90-er Jahre nimmt die Zahl der Absolventen beider Staatsprüfungen kontinuierlich ab.
Die Zahlen vom Bundesamt für Justiz sind auf Stand von August 2025. Aktuellere Zahlen liegen derzeit nicht vor.
von Jonathan Steudle
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