Der Markt der juristischen Dienstleistungen ist im Umbruch. Legal Tech, AI und Blockchain sind nur einige Schlagworte in diesem Zusammenhang. Was bedeutet das für die Jurastudierenden von heute? Zählen in der juristischen Ausbildung andere Qualifikationen für den Arbeitsmarkt der Zukunft?
RA Markus Hartung, u.a. Senior Fellow des „Bucerius Center on the Legal Profession“ und Mitherausgeber des Werks "Legal Tech" bei C.H.BECK, gibt in einem YouTube-Interview mit Prof. Dr. Nikolaus Forgó einige Tipps fürs Jurastudium.
Was muss man beherzigen, wenn man nach Ende des Studiums für die Tätigkeit als Anwalt gewappnet sein will?
Tipp eins fürs Jurastudium:
„Werde ein super guter Jurist, werde ein exzellenter Beherrscher dieses juristischen Handwerkszeugs. Ohne das geht es einfach nicht“, sagt Markus Hartung. Man sollte als Jurastudent bloß nicht denken, dass in zehn Jahren Computer die Arbeit erledigen und man deshalb nicht mehr intensiv lernen müsse. „Dann haben Sie überhaupt keine Chance“, bilanziert Hartung.
Tipp zwei fürs Jurastudium:
„Ich würde versuchen, mehr über Software und mehr über das Programmieren zu verstehen“, sagt Hartung. „Dass Juristen programmieren können müssen, halte ich für abwegig. Dass sie verstehen müssen, wie eigentlich Statistik funktioniert und wie die Software funktioniert, die auf Grund statistischer Regeln zu Ergebnissen kommt, würde ich immer empfehlen.“
Tipp drei fürs Jurastudium:
Wenn Hartung heute nochmal studieren würde, würde er „möglichst früh Erfahrungen in Unternehmen sammeln, um zu verstehen, wie und warum diese Rechtsdienstleistungen kaufen“.
Es gehe darum, in einem Unternehmenspraktikum den Kunden zu verstehen. Auch durch die Tätigkeit in einer Law Clinic, in der Jurastudierende zum Beispiel Flüchtlinge beraten, könne man eine Menge darüber lernen, was man als Jurist eigentlich im Alltag anbietet und wie man dies erfolgreich anbieten kann.
Tipp vier fürs Jurastudium:
„Ich würde versuchen, in meiner juristischen Ausbildung möglichst viel zur Ausbildung meiner Persönlichkeit zu tun. Denn letztlich wird man von Ihnen erwarten, dass Sie später irgendwann ein Jugdement oder eine gute Beurteilung einer kniffligen Situation abgeben. Dafür brauchen Sie eine gute Beherrschung des juristischen Handwerkszeugs und einen Blick für Menschen und Situationen“, betont Hartung. „Nur wenn Sie das beides gut zusammenbringen, sind Sie ein guter Berater.“
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