Das Beste aus beiden Welten: Die Big Law Boutique

Interview mit Rolf Tichy

Herr Tichy, wie Ihrem Lebenslauf zu entnehmen ist, haben Sie während Ihres Studiums und Ihrer Referendarzeit schon in mehreren Großkanzleien gearbeitet. Was hat Sie dazu bewogen, bei ARQIS ins Berufsleben zu starten und nicht bei einer großen Wirtschaftskanzlei? 

Ich war in meiner Ausbildung für verschiedene Wirtschaftskanzleien tätig – neben verschiedenen Großkanzleien auch für eine Boutique und eine mittelständische Kanzlei. Bei den Großkanzleien hat mich vor allem die teamübergreifende Arbeit an großen, internationalen Mandaten begeistert. Die Arbeit in einer Boutique ist wegen der kleineren Teams oft etwas persönlicher und bietet zudem mehr Möglichkeiten, Abläufe innerhalb der Kanzlei mitzugestalten. ARQIS verbindet als „Big Law Boutique“ das Beste aus diesen beiden Welten – dieser Ansatz hat mich interessiert und im persönlichen Gespräch vor Ort überzeugt.

Worin unterscheidet sich eine „Big Law Boutique“ denn von einer normalen Boutique?

Klassische Boutiquen sind auf ein oder wenige Rechtsgebiete spezialisiert. Daraus ergeben sich naturgemäß weniger gebietsübergreifende Mandate. ARQIS besteht aus den fünf Fokusgruppen Transactions, HR.Law, Japan, Data.Law und Risk, die regelmäßig zusammen an Mandaten arbeiten. Das macht die Arbeit besonders abwechslungsreich und kommunikativ.

Welche Karriereperspektiven bietet Ihnen ARQIS als „Big Law Boutique“?

Bei ARQIS gibt es einen transparenten Karriereweg vom Associate über den Managing Associate und Counsel bis hin zum Salary-Partner. Die Equity-Partnerschaft ist dann, wie in jeder Wirtschaftskanzlei, abhängig vom jeweiligen Business Case.

Sie beraten in den Bereichen IP, IT und Medienrecht. Inwieweit hatte auch die Wahl des Rechtsgebiets Einfluss darauf, dass Sie sich für ARQIS entschieden haben?

Ehrlich gesagt wollte ich mich zu meinem Berufseinstieg nicht so recht auf nur eines dieser Gebiete festlegen. Während meiner Ausbildung hatte ich in allen drei Gebieten bereits einige Erfahrung gesammelt und finde nach wie vor jedes dieser Themen gleichermaßen spannend. Zudem ergeben sich hier auch ständig Überschneidungen. Bei ARQIS ist eine breite fachliche Aufstellung der Anwälte absolut von Vorteil, da der ganzheitliche Beratungsansatz der Kanzlei über feste Zuständigkeiten anhand von eng umgrenzten Rechtsgebieten hinaus geht.

Wodurch zeichnet sich die Beratung in den Bereichen IP, IT und Medienrecht aus?

Die Bereiche sind im besonderen Maße von einer ständigen Dynamik geprägt. Da ist vieles noch im Fluss und muss erst noch durch die Rechtsprechung konturiert werden. Für einen Anwalt in den Bereichen IP, IT und Medienrecht bedeutet dies nicht nur, dass er mit der technischen und rechtlichen Entwicklung Schritt halten muss, er ist auch buchstäblich Teil davon.

Sie sind mitten in der Pandemie in das Berufsleben gestartet. Einen Großteil Ihrer Kolleginnen und Kollegen haben Sie bisher vermutlich nur digital kennengelernt. Wie funktioniert „On-Boarding“ denn in dieser Zeit bzw. wie erfolgt die Einarbeitung?

Natürlich ist es schade, wenn man viele der eigenen Kollegen am Anfang nicht persönlich kennenlernen kann. Ich muss aber wirklich sagen, dass ARQIS hier alles tut, um die derzeitige Situation angenehmer zu machen. Es gibt regelmäßig Video-Calls, in denen zusammen Mittag gegessen, ein Feierabend-Bier getrunken oder Online Games gespielt werden. Das Onboarding lief reibungslos. ARQIS hatte während der Pandemie viele Neuzugänge und dementsprechend viele Möglichkeiten das Onboarding zu optimieren. Die ersten Wochen wurde ich vor Ort eingearbeitet und dann ging es vorerst ins Home-Office. Damit kam ich ganz gut zurecht, aber das ist sicherlich auch Typsache. 

Wie empfinden Sie die Arbeitszeiten bzw. den Arbeitsaufwand bei ARQIS? Gibt es auch in der Boutique Nachtschichten und Wochenendarbeit? Das ist ja bei vielen Großkanzleien Usus.

In den klassischen Boutiquen sind Nachtschichten deutlich seltener als in Großkanzleien. Bei ARQIS sind die Arbeitszeiten vergleichsweise moderat und die Vorgaben an abrechenbare Stunden sind nicht in Stein gemeißelt. Ich würde sagen, auch hier liegen wir irgendwo zwischen Boutique und Großkanzlei.

Worin besteht, Ihrer Einschätzung nach, der größte Unterschied zwischen der Tätigkeit in einer Großkanzlei und einer „Big Law Boutique“?

Der Hauptunterschied liegt in der Struktur der Kanzlei. Zwar haben auch einige Großkanzleien deutsche Einheiten, die kleiner sind als ARQIS. Allerdings agieren diese aufgrund der internationalen Eingliederung oft weniger flexibel. Bei der Art der Tätigkeit und der Qualität der Mandate unterscheidet sich ARQIS dagegen im Grunde nicht von Großkanzleien.

Hand aufs Herz. Verdient man in einer Boutique eigentlich deutlich weniger als in einer Großkanzlei?

Im Durchschnitt zahlen die klassischen Boutiquen weniger als Großkanzleien, verlangen ihren Associates aber im Gegenzug auch (quantitativ) weniger ab. Es gibt allerdings auch Boutiquen, deren Gehälter mit denen von Großkanzleien durchaus mithalten können – ARQIS ist eine davon.

Ihr Arbeitgeber versteht sich als „Legal Tech“-Kanzlei. Wie spiegelt sich das in Ihrer täglichen Arbeit wider?

Bisher nutzen wir Legal-Tech-Anwendungen etwa für die gemeinsame und zeitgleiche Zusammenarbeit an Arbeitsprodukten, wie z.B. Due Diligence Reports, Memos oder Verträgen. Dadurch werden insbesondere die interdisziplinären Arbeitsabläufe effizienter und weniger fehleranfällig. Für repetitive Aufgaben anhand von Mustern hilft bspw. „LawLift“ dabei, Workflows zu beschleunigen. Andere Programme erlauben es, große Datenmengen verstehbar zu machen und miteinander zu verknüpfen. Dadurch können beispielsweise datenschutzrechtliche Sachverhalte besser und schneller aufgeklärt oder der Code einer Software auf die darin verwandten urheberrechtlichen Lizenzen untersucht werden. Hier arbeiten wir auch viel mit externen Dienstleistern zusammen. Zudem haben wir eine Kooperation mit „recode.law“, innerhalb derer wir Ideen und Projekte im Bereich Legal Tech entwickeln und voranbringen.

Wie würden Sie die Unternehmenskultur von ARQIS beschreiben?

Das Miteinander bei ARQIS ist kollegial, respektvoll und familiär. Alle ziehen an einem Strang und vergessen dabei auch den Spaß an der Arbeit nicht. Gerade bei einem kleinen Team ist es wichtig, dass sich alle gut verstehen. Vor der Corona-Zeit wurde hier viel gefeiert, daher freue ich mich bereits darauf, wenn die Events wieder stattfinden können. Mir wurden nebst Karnevalfeier und Oktoberfest auch gemeinsame Barbecues in der Mittagspause und After-Work-Cocktails versprochen.

Bitte noch drei kurze, spontane Antworten am Schluss…

Suits oder Boston Legal?

Suits

Aktivurlaub oder „relaxen am Strand“?

Am liebsten eine Kombination aus beidem.

 Jura ist…

…das Handwerk unter den Geisteswissenschaften.

 

Über den Interviewpartner:

Rolf Tichy
Associate bei ARQIS
in München

 

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