Im Einsatz für den gewerblichen Rechtsschutz am Deutschen Patent- und Markenamt

von Dr. Maximiliane Marx

Mein erster Eindruck vom ­Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) war im wahrsten Sinne des Wortes beeindruckend: Der weitläufige Blick von der Dachterrasse im 10. Stock des Dienstgebäudes direkt an der Isar zeigt zur einen Seite das atemberaubende Alpenpanorama, zur anderen Seite die Münchner Innenstadt. Nach inzwischen fast 10 Jahren ist das gute Gefühl vom Anfang nicht verflogen. Den Rundum-Blick von der Dachterrasse, auf der sich auch die Kantine befindet, genieße ich seitdem nicht nur beim Mittagessen. Er war auch in meinen bisherigen Tätigkeiten am DPMA Programm.

Warum zum DPMA?

Ich habe mich dazu entschieden, in die Verwaltung und speziell ans DPMA zu gehen, weil ich mich sowohl fachlich als auch persönlich entwickeln und über den »juristischen Tellerrand« hinausschauen wollte. Das DPMA ist das Kompetenzzentrum für alle gewerblichen Schutzrechte des geistigen Eigentums (Patente, Gebrauchsmuster, Marken und Designs) in Deutschland, das größte nationale Patentamt in Europa und das fünftgrößte der Welt.

Mit knapp 2800 Beschäftigten an den Standorten München, Jena und Berlin ist es die größte Behörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Justiz (BMJ). Für die etwa 150 Juristinnen und Juristen sind die Möglichkeiten der beruflichen Entfaltung und Weiterentwicklung daher vielfältig. Sie sind in ganz unterschiedlichen Stellen im Haus zu finden – in klassisch juristischen Aufgaben in den Schutzrechtsbereichen, zum Beispiel der Markenprüfung, der Aufsicht über die Verwertungsgesellschaften oder der Rechtsabteilung, aber auch mit breiter gefächerten übergreifenden Aufgabengebieten im Verwaltungs- und Stabstellenbereich, zum Beispiel in der Pressearbeit. Rechtliche Expertise ist zudem auf internationaler Ebene im Austausch und in der Zusammenarbeit mit anderen Patentämtern und supranationalen Organisationen gefragt. Und wer einmal ganz andere Luft schnuppern möchte, kann eine Entsendung an letztere, etwa die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) in Genf oder das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) in Alicante ebenso in Betracht ziehen wie eine Abordnung an das BMJ.

Mein bisheriger Werdegang

Diese Vielfalt spiegelt sich in meinen bisherigen Stationen wider. Meinen Einstieg im DPMA hatte ich im Frühjahr 2014 in der Rechtsabteilung in einem Referat, welches sich mit Fragen zu gewerblichen Schutzrechten beschäftigt. Hier habe ich als Referentin sowohl interne, als auch externe Anfragen zum nationalen gewerblichen Rechtsschutz – jeweils in enger Abstimmung mit dem jeweils betroffenen Fachbereich – beantwortet. Wir haben Gesetzgebungsverfahren des BMJ auf dem Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes begleitet und waren in Verfahren vor dem Bundespatentgericht eingebunden.

Nach anderthalb Jahren ergriff ich die Möglichkeit, intern in die Personalabteilung zu wechseln, um als Leitung der Koordinierungsstelle für personalvertretungsrechtliche Angelegenheiten thematisch eine neue Richtung einzuschlagen und erstmalig fachliche Führungsaufgaben wahrzunehmen. Zwei Jahre später konnte ich den nächsten Karriereschritt gehen und zusammen mit einer Kollegin ein Personalreferat mit knapp 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern leiten.

Bei diesen Wechseln – vom gewerblichen Rechtsschutz zum Bundespersonalvertretungsrecht in das Personalwesen und von der Referentin zur Führungskraft – war für mich besonders spannend, mich in vollkommen neue Themen einzuarbeiten. Von Seiten des DPMA wurde ich durch Schulungen unterstützt, die mich auf diese herausfordernde Tätigkeit vorbereiteten.

Zu schätzen gelernt habe ich die gute Kollegialität und Arbeitsatmosphäre im Haus sowie die Förderung zur Wahrnehmung von Führungsaufgaben und die Aufstiegsmöglichkeiten. Das muss nicht immer eine Führungsfunktion sein, auch die fachliche Spezialisierung ist ein möglicher Karrieresprung.

Vor einigen Monaten habe ich genau diese weitere fachliche Orientierung gewagt und bin aktuell als juristische Beisitzerin in der Patent- und Gebrauchsmusterhauptabteilung wieder mitten im Kerngeschäft eingesetzt: Dort begleite ich patentrechtliche Einspruchsverfahren, nehme als Beisitzerin an den Anhörungen teil und unterstütze als Dozentin die rechtliche Qualifizierung der Patentprüferinnen und -prüfer.

Fortschritt ist unser Kerngeschäft!

Das DPMA sorgt nicht nur für den Schutz von Innovationen und versteht sich als Dienstleister für Erfinder und Unternehmen, sondern geht auch intern fortschrittlich voran. Schon seit einigen Jahren arbeiten etwa unsere Schutzrechtsbereiche vollelektronisch, die Einführung der elektronischen Verwaltungsakte steht kurz bevor. Homeofficemöglichkeiten und Arbeitszeitflexibilisierungen im DPMA sind sehr vielfältig und seit Langem etabliert – auch für Führungskräfte. Daneben kommen persönliche Entwicklungen, etwa Familienplanung, im DPMA nicht zu kurz. Als Mutter mit jahrelanger Führungsposition kann ich bestätigen, dass Familiengründung im DPMA kein Karrierekiller, sondern gelebte Normalität ist.

Das DPMA stellt regelmäßig Juristinnen und Juristen ein und die Zahl der juristischen Kolleginnen und Kollegen wächst stetig. Ich habe den Schritt ins Amt nicht bereut und freue mich auf weitere Entwicklungsperspektiven und spannende Einsatzbereiche in der Zukunft!

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Über die Autorin:

Dr. Maximiliane Marx
hat an der Universität des Saarlandes Rechtswissenschaften studiert und im Steuerrecht promoviert. Das Rechtsreferendariat hat sie am OLG Karlsruhe absolviert und ist seit Frühjahr 2014 als Juristin im Deutschen Patent- und Markenamt am Standort München tätig.

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