Sinnvolles miteinander kombinieren: Der weiterbildende Studiengang LL.M. im Verbundmodell an der Fachhochschule Südwestfalen

von Prof. Dr.rer. pol. Thomas Stelzer-Rothe

Wer beruflich aufsteigen will, braucht eine Fülle von Kompetenzen. Und wer Verantwortung übernimmt, sollte sich vorher fragen, ob er die Verantwortung übernehmen will und übernehmen kann. Letzteres gelingt, wenn die fachlichen und persönlichen Anforderungen einer Stelle abgebildet werden.

Die Kombination von Beruf und Studium

Für viele Menschen besteht leider nicht die Möglichkeit, einige Zeit aus der aktuellen Tätigkeit auszusteigen und ein Studium aufzunehmen. Für diese Gruppe ist das weiterbildende Masterstudium Wirtschaftsrecht vorgesehen, das mit dem Abschluss LL.M. endet (Master of Laws). Es wendet sich an Absolventinnen und Absolventen eines wirtschafts-, natur-, ingenieur- oder geisteswissenschaftlichen Hochschulstudiums und an Absolventinnen und Absolventen eines juristischen oder wirtschaftsrechtlichen Bachelor-Studiums.

Das Besondere am weiterbildenden Studiengang LL.M. ist die Kombination von Beruf und Studium, von Fernlehre und Präsenzlehre und von rechtlichen Inhalten und Managementkompetenzen auf Masterniveau.

Wer sich im Verbundstudium des LL.M. weiterbildet, wird in der Woche tagsüber seiner beruflichen Tätigkeit nachgehen und am Abend an den Unterlagen arbeiten, die als sogenannte Lernbriefe und durch zusätzliche digitale Angebote zur Verfügung gestellt werden.

In der Regel jeden zweiten Samstag werden im Semester Übungen vor Ort durchgeführt, in der das in der Woche Gelernte überprüft und reflektiert wird. An den Werktagen stehen kompetente Ansprechpersonen zur Verfügung, die die Lernprozesse angemessen unterstützen.

Inhalte und Kompetenzerwerb

Inhaltlich dominieren rechtswissenschaftliche Fächer. Dazu gehört die Bewältigung anspruchsvoller Themen aus dem Wirtschaftsrecht, Arbeitsrecht, Internationalen Wirtschaftsrecht und Wettbewerbsrecht. Die Beispiele der Absolventinnen und Absolventen der letzten Jahre zeigen, dass der Masterabschluss Türen öffnet, die ohne das Studium verschlossen geblieben wären.

Die mit dem Studium erworbene Souveränität vermittelt den Absolventinnen und Absolventen das Selbstvertrauen, sich überzeugt um die Übernahme von Verantwortung im Management zu bewerben. Dazu trägt maßgeblich bei, dass der Studiengang nicht nur rechtliche Fächer vorsieht, sondern ebenfalls im Bereich der Managementkompetenzen anspruchsvoll qualifiziert.

In verschiedenen Modulen kann so an Themen gearbeitet werden, die für die Herausforderungen von Führungsaufgaben in Organisationen unabdingbar sind. Dazu ist das Modul Unternehmensführung zu rechnen, das sich mit strategischen Fragen befasst und wertvolle Anregungen für die Steuerung von unternehmerischen Prozessen liefert. Ergänzt werden die Managementkompetenzen durch das Modul Personalführung. Die Inhalte des Faches bereiten auf komplexe Führungssituationen vor, indem sie die notwendigen theoretischen Erkenntnisse darbieten und das Gelernte auf praktisches Führungshandeln anwenden. Sehr hilfreich ist dabei, die Fragestellungen des Managements mit denen aus dem Bereich des Rechts verbinden zu können. Ergänzt wird das Modulangebot aus dem Rechtsbereich und dem Managementbereich durch Wahlfächer. So wird zum Beispiel im Bereich der Managementkompetenzen neben den genannten Modulen das Fach Konfliktmanagement angeboten, das als wichtige Ergänzung für die Übernahme von Führungsaufgaben angesehen werden kann.

Metakompetenzen und Verbundmodell

Eine spannende Frage ist, ob der Studiengang LL.M. neben seiner fachlichen Orientierung auch die sogenannten Metakompetenzen vermitteln kann. Dazu gehören zum Beispiel Umsicht, Flexibilität, Impulskontrolle und Frustrationstoleranz.

Die Besonderheiten des Verbundmodells, das von den Studierenden viel verlangt, haben über die Jahre immer wieder deutlich gemacht, dass das Studium eine besondere Herausforderung darstellt. Es gilt zum Beispiel, die spürbare Mehrfachbelastung aus Beruf, eventuell einer Familie und Studium zu bewältigen. Wer Studium und Beruf verbinden muss, lernt durch die vielen Herausforderungen, die eigene Situation zu reflektieren, Entscheidungen zu treffen, einen Plan zu gestalten und umzusetzen. Nicht alles gelingt sofort. Die Fähigkeit, auch mit schwierigen Situationen und sogar mit Misserfolgen umzugehen, ist genauso wichtig wie die Überwindung ablenkender Impulse. Das wird ersichtlich, wenn nach einem Arbeitstag und einer Ruhephase mit dem Durcharbeiten der Lernbriefe begonnen werden sollte. Die beachtlichen Absolventenquoten der letzten Jahre zeigen aber auch, dass das den meisten Studierenden, wenn es notwendig ist, mit angemessener Unterstützung gelingt.

Kurz und gut: Das Masterstudium Wirtschaftsrecht im Verbundmodell ist eine besondere Herausforderung, die zu einer Qualifikation führt, die Sinnvolles verbindet und neue Türen öffnet.

 

Über den Autor:

Prof. Dr.rer. pol. Thomas Stelzer-Rothe
tätig im Bereich Betriebswirtschaftslehre an der FH SWF