Weiterbildung als Antwort auf die steten Entwicklungen in der Medienbranche

von Dr. Thorsten Schaefer und Tina Huynh-Le

In kaum einer anderen Branche haben die Digitalisierung und der disruptive Wandel größere Auswirkungen gehabt als in der Medienbranche. Mit der Schnelligkeit mitzuhalten, in der heute neue digitale Geschäftsfelder erschlossen, neue Technologien in kürzester Zeit zu Standards und innovative Ideen zur gängigen Praxis werden, ist eine große Herausforderung. Es bedarf eines guten Gespürs für solche Veränderungen und der Fähigkeit, schnell und zielsicher durch rechtzeitige Anpassungen von überholten Geschäftsmodellen zu reagieren.

Insbesondere das Medienrecht ist dazu aufgefordert, rechtliche Grundlagen und Lösungen für durch Globalisierung und Digitalisierung angestoßene Prozesse bereitzustellen. Mehr denn je werden qualifizierte Juristen gebraucht, die insbesondere Unternehmen bei der Einführung neuer Technologien oder neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen, etwa unionsrechtliche Vorgaben im Bereich des Urheber- oder Datenschutzrechts, begleiten und kompetent beraten können. Welche juristischen Fragestellungen bringen neue digitale Content-Vertriebsmodelle mit sich? Wie sollten Verlage technisch und juristisch mit dem Thema „Ad-Blocking“ umgehen? Welche rechtlichen Besonderheiten sind beim Influencer-Marketing zu beachten? Wie wirkt sich die Urheberechtsreform auf die Medienbranche aus, z.B. im Bereich des Urhebervertrags- oder des Leistungsschutzrechts?

Warum ein LL.M. im Medienrecht und -management?

Der LL.M.-Abschluss ermöglicht die Spezialisierung auf medienrechtliche Schwerpunkte und bietet die Chance für eine vertiefte Auseinandersetzung mit Bereichen wie z.B. dem Urheber- und Lizenzrecht, Wettbewerbsrecht, Presserecht, Rundfunkrecht, oder Datenwirtschaftsrecht. Schnell wachsende Branchen und Geschäftsmodelle, etwa aus dem Bereich Streaming in der Musik oder Bewegtbildbranche, Podcast Produktion, Social Media, Digitale Vermarktung und Influencer-Marketing erfordern eine gleichermaßen intensive Betrachtung.

Medienrechtliche LL.M.-Studiengänge wie der Master Digital Media Law and Management setzen genau hier an: Das Studium aktueller wirtschaftlicher wie juristischer Fragestellungen und deren Verzahnung steht im Zentrum, wie auch die persönliche Weiterentwicklung und Qualifikation der Studierenden zu Fach- und Führungskräften, die in der Lage sind, in volatilen und unsicheren Zeiten kompetent an der Schnittstelle von kreativ-künstlerischem Arbeiten, Recht und Business zu agieren. Die Kombination aus praktischen Fallbeispielen mit den zugrundeliegenden Theorien schult das Verständnis für die Entwicklungen in der Branche. Das Absolvieren eines medienrechtlichen LL.M.-Studiums schärft so das fachliche Profil, wodurch Absolventen dazu befähigt werden, unternehmerische Entscheidungen mit dem nötigen Blick auf sowohl die wirtschaftliche als auch die juristische Ebene zu treffen.

Zugangsvoraussetzungen für den Studiengang

Erforderlich für die Zulassung zum LL.M. Digital Media Law and Management ist mindestens ein Jahr Berufserfahrung sowie ein juristischer Hochschulabschluss bzw. ein wirtschaftlicher Hochschulabschluss mit ausreichendem juristischem Anteil.

Über die Autoren:

Dr. Thorsten Schaefer
leitet den Bereich „Data & IP“
der Axel Springer SE

Tina Huynh-Le
Projektmanagerin am Erich Pommer Institut