Kanzlei-Einrichtung – Der erste Eindruck spricht Bände

von Sabine Krietemeyer

Psychologie kann man nicht ausschalten

Der erste Eindruck ist entscheidend, das gilt für Personen ebenso wie für Büros. Rechtsanwälte und Steuerberater wissen das. Sie richten ihre Erscheinung und ihr Auftreten gezielt danach aus. Alles, was Seriosität und Vertrauen fördert, wirkt sich positiv auf einen neuen – und natürlich auch auf einen bestehenden – Kundenkontakt aus. Schließlich geht es in diesem Metier um privateste Angelegenheiten und höchst sensible Fragen. Da bilden Vertrauen und Solidität die entscheidende Basis. Wer seine Kunden besucht, bekommt schnell einen guten Gesamteindruck von der Person – gerade auch durch ihr Umfeld, den individuellen Stil und die dort herrschende Atmosphäre. Und genauso ergeht es dem Kunden, wenn er in die Kanzlei, bzw. in das Büro eines Anwalts oder Steuerberaters kommt.

Gewohntes mit neuen Augen sehen

Jeder Rechtsanwalt oder Steuerberater ist deshalb gut beraten, von Zeit zu Zeit sein berufliches Ambiente neu zu bewerten. Denn Arbeitswelten wandeln sich und Kommunikationsstrukturen auch. Findet der Kunde „seine“ Welt, die er z. B. aus dem beruflichen Alltag kennt, bei seinem Anwalt wieder? Ist dessen massiver Schreibtisch zwar solide, aber vielleicht etwas abweisend? Ist die Ausstattung zwar hochwertig, aber eher „old-fashioned“? Spricht das Mobiliar die heute übliche offene, gesundheits- und bewegungsorientierte Sprache? Die mögliche Assoziation mit „Nicht up-to-date“ oder „nicht von heute“ tut den meisten Anwälten und Steuerberatern sicher Unrecht. Dennoch muss man damit rechnen, dass der Kunde so denkt.

Von der anderen Seite betrachtet: Wer kennt nicht die Aufbruch-Stimmung und das neue Lebensgefühl, wenn man sein Umfeld einmal neu arrangiert oder ausstattet? Warum auf diese Impulse verzichten, wenn beide Seiten Vorteile davon haben?

Grundlagenwissen für Nicht-Ergonomen

Rechtsanwälte und Steuerberater managen vieles selbst in ihrer Kanzlei. Sie sind die Entscheider über Tische, Stühle, Lichtausstattung und PC-Equipment. Sie sind aber keine professionellen Einrichter und keine Ergonomen. Sie haben wenig Zeit, sich in die Anforderungen an einen gesunden Arbeitsplatz oder in moderne Einrichtungskonzepte einzulesen. Gute Orientierungshilfe bieten jedoch folgende Grundsätze, die aus wissenschaftlichen Studien der letzten Jahre in die moderne Ergonomie eingeflossen sind:

  • Körper und Geist gehören zusammen. Ein Körper, der sich lange Zeit in einer Ruheposition befindet, signalisiert dem Hirn: abschalten. Liegt man, schläft man ein. Sitzt man lange nahezu unbewegt, wird man müde und gedanklich träge.
  • Die herkömmliche Kombination aus Schreibtisch und Stuhl nach metrischen Normmaßen fördert diesen „Abschalt-Reflex“. Zudem ignoriert sie die individuellen Körpermaße und zwingt den Menschen, sich in vorgegebene Abstände zwischen Stuhl und Tisch einzupassen. Oft genug ist das der entscheidende Grund für krummes Sitzen, Rückenschmerzen und Verspannungen. 
  • Starres Sitzen fördert zudem Bewegungsmangel. Dieser hat negative Auswirkungen auf das Muskel-Skelett-System und den Stoffwechsel. Bewegungsmangel sollte unbedingt vermieden werden und auch im Büro kann man ihm entgegenwirken. Moderne Bürokonzepte fördern Bewegung beim Sitzen und die Abwechslung zwischen Sitzen und Stehen. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen dabei die positiven Auswirkungen von Bewegung auf den Körper und auch auf die geistige Leistungsfähigkeit sowie auf Motivation und Wohlbefinden.

Konkrete Entscheidungshilfen

Es gibt inzwischen mehrere Hersteller, die bewegungsfördernde Büromöbel anbieten. Für einen Laien auf diesem Gebiet ist es jedoch schwer, die unterschiedlichen Aussagen zu bewerten. Deshalb nennen wir hier ein paar Entscheidungskriterien. Es ist sinnvoll, so häufig wie möglich die Haltung zu verändern. Das heißt: mal stehen, mal sitzen. Und wenn man sitzt, so beweglich wie möglich sitzen. Praktisch kann das so aussehen, dass man z.B. Telefonate im Stehen entgegennimmt, Akten im Sitzen studiert und Mails wieder im Stehen verfasst. Höhenverstellbare Schreibtische, die zwei miteinander verbundene Arbeitsplatten auf verschiedenen Höhen bieten, machen es besonders leicht, die Position zu verändern, ohne dabei den Work-Flow zu unterbrechen. Der Stuhl braucht nicht zwingend Arm- und Rückenlehnen oder dicke Polster. Im Gegenteil. Wichtig ist, dass er Bewegung fördert und fordert. Erwiesenermaßen die meiste Bewegung beim Sitzen machen Aktiv-Stühle möglich, die über eine spezielle 3D-Technik verfügen, die echtes Federn und Schwingen zulassen. Das hat besonders viele positive Effekte für die Bandscheiben und die inneren Organe. Diese 3D-Technik für eine neue Generation von Aktiv-Stühlen wurde in Deutschland entwickelt und ist weltweit einzigartig.

Hochwertig – funktionell – menschlich: So ist MEINE Kanzlei

Büros und Kanzleien, die dem Kunden auf den ersten Blick eine moderne, ergonomisch fokussierte und offensichtlich am neuesten Premium-Standard orientierte Ausstattung bieten, signalisieren: Hier geht man mit der Zeit, hier wird auf höchstem Niveau gearbeitet, hier werden moderne Ergonomie-Erkenntnisse in den Arbeitsalltag integriert, hier steht der Mensch im Mittelpunkt. Perfekte Voraussetzungen für eine gute Geschäftsbeziehung.

Über die Autorin:

Sabine Krietemeyer
ist diplomierte Ökotrophologin, Journalistin und Texterin. Sie schreibt regelmäßig zu Themen rund um Bewegung im Büro, Bewegungsmangel, Gesundheit u. ä. und ist seit vielen Jahren im Presse- und Marketingbereich der Aeris GmbH in Haar bei München tätig. Sie arbeitet als Freiberuflerin und lebt in der Nähe von München.

Dieser Artikel erschien erstmals als Beitrag im Schwerpunkt "Lifestyle in Tax & Law" der NJW 39/2022.