
Viele Menschen scheuen sich davor, ihr Geld zu investieren – sei es aus Angst vor Verlusten und Schwankungen, mangelndem Wissen oder der Befürchtung, zur falschen Zeit einzusteigen. Stattdessen wird das Ersparte lieber auf dem Sparbuch oder Tagesgeldkonto geparkt.
Die Realität zeigt jedoch, dass diese Vorsicht langfristig zu einem realen Verlust führt. Denn die Inflation sorgt dafür, dass die Kaufkraft von Ersparnissen kontinuierlich sinkt. Wer heute 50.000 Euro auf einem nicht verzinsten Konto hält, hat in zehn Jahren – bei einer jährlichen Inflationsrate von 2,5 Prozent – fast 12.000 EUR weniger zur Verfügung.
Investieren hingegen bietet eine Möglichkeit, Vermögen nicht nur zu erhalten, sondern auch zu vermehren. Der Schlüssel liegt dabei in einer langfristigen Strategie, die Marktschwankungen über Jahre hinweg ausgleicht. Kurzfristige Verluste können auftreten, doch über längere Zeiträume betrachtet, haben Investitionen in den Kapitalmarkt historisch gesehen fast immer positive Renditen erzielt. Ein gut durchdachtes Portfolio sorgt für eine solide Basis und reduziert das Risiko.
Doch welche Anlagestrategien eignen sich besonders für Privatanleger, und welche Instrumente sollten genutzt werden?
ETFs und aktiv gemanagte Fonds: Was ist die richtige Anlageform
Wer an der Börse investieren möchte, stößt schnell auf die Begriffe ETFs (Exchange Traded Funds) und aktiv gemanagte Fonds. Beide Anlageinstrumente haben ihre Vor- und Nachteile und werden oft als Rivalen betrachtet. Es gibt gute Gründe, warum sie sich gegenseitig ergänzen und nicht als Konkurrenz betrachtet werden sollten.
ETFs - Geringe Kosten und breite Streuung
ETFs sind börsengehandelte Indexfonds, die darauf ausgelegt sind, einen bestimmten Markt oder Index passiv nachzubilden. Sie bieten Anlegern eine kostengünstige Möglichkeit, mit nur einem Produkt in hunderte oder sogar tausende Unternehmen gleichzeitig zu investieren. Da ETFs keine aktiven Manager benötigen, die laufend Entscheidungen treffen, fallen nur sehr geringe Verwaltungsgebühren an. Zudem sind sie äußerst transparent, da sie jederzeit an der Börse gehandelt werden können.
Aktiv gemanagte Fonds - Mehr Flexibilität durch Experten
Im Gegensatz dazu stehen aktiv gemanagte Fonds, bei denen ein Fondsmanager die Entscheidungen trifft und versucht, durch gezielte Auswahl von Wertpapieren den Markt zu übertreffen. Dies kann insbesondere in volatilen Marktphasen und Krisen von Vorteil sein, da erfahrene Manager auf kurzfristige Trends und Risiken reagieren können und unter anderem bestimmte Werte zusätzlich durch weitere Anlageprodukte abzusichern. Aktiv gemanagte Fonds haben jedoch höhere Gebühren als ETFs, da für das Management und die laufenden Anpassungen Kosten anfallen. Trotz der höheren Kosten können aktiv gemanagte Fonds in bestimmten Bereichen einen Mehrwert bieten, insbesondere bei Spezialstrategien oder in Märkten, die nicht so effizient sind wie große Indizes.
Eine Kombination aus beiden Ansätzen – günstige ETFs als Basisinvestment und gezielt ausgewählte aktive Fonds als Ergänzung – kann daher eine optimale Lösung für Anleger sein.
Warum beide Anlageformen ins Depot gehören
Eine Kombination aus ETFs und aktiv gemanagten Fonds kann Anlegern entscheidende Vorteile bieten. Während ETFs als kostengünstige und breit diversifizierte Basis dienen, können aktiv gemanagte Fonds gezielt Marktchancen nutzen – insbesondere in weniger effizienten Märkten oder bei spezialisierten Strategien.
Diese Mischung ermöglicht eine bessere Risikosteuerung und zusätzliche Renditechancen. Wichtig ist dabei ein langfristiger Anlagehorizont, da sich breit gestreute Portfolios über die Jahre hinweg bewährt haben. Der Zinseszinseffekt verstärkt diesen Vorteil zusätzlich.
Die optimale Aufteilung zwischen ETFs und aktiv gemanagten Fonds sollte individuell an die Bedürfnisse des Anlegers angepasst werden. Dabei spielen nicht nur Anlageziele, bestehende Vermögenswerte und die persönliche Haushaltsrechnung eine entscheidende Rolle, sondern auch die finanzielle Gesamtsituation, bisherige Erfahrungen und Kenntnisse im Investmentbereich. Ebenso ist es wichtig zu berücksichtigen, wie stark der Anleger bereit ist, kurzfristige Marktschwankungen auszuhalten. Nur wenn all diese Faktoren einbezogen werden, lässt sich ein Portfolio erstellen, das sowohl zur persönlichen Situation als auch zu den langfristigen Zielen passt und nachhaltig erfolgreich bleibt.
Fazit: Warum ein Investment in Sachwerte den Unterschied macht
Der Kapitalmarkt und somit Sachwerte bieten langfristig Stabilität und Wachstum, da der Konsum in einer Volkswirtschaft in der Regel nicht abnimmt, sondern sich lediglich verlagert. Unternehmen passen sich veränderten Bedürfnissen an, was dazu führt, dass Investitionen kontinuierlich an Wert zunehmen können.
Gerade mit einem Sparplan profitieren Anleger zusätzlich vom Cost-Average-Effekt, da regelmäßig investierte Beträge dazu führen, dass bei niedrigen Kursen mehr Anteile erworben werden und sich so über die Zeit ein günstiger Durchschnittspreis ergibt. Dieser Effekt mildert Schwankungen ab und stärkt den langfristigen Vermögensaufbau.
Wer kontinuierlich in den Kapitalmarkt investiert, profitiert von der wirtschaftlichen Entwicklung und baut zugleich ein stabiles Fundament für finanzielle Sicherheit und langfristiges Wachstum auf – unabhängig von kurzfristigen Schwankungen und als wirksamer Schutz vor der allgegenwärtigen Inflation.
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Über den Autor:
Lukas Wosilat - Bankfachwirt und unabhängiger Investmentberater
Als Experte für freie Investmentanlagen und ETFs betreut und berät er alle Mandantinnen und Mandanten der Deutschen Anwaltsvorsorge zu Kapitalanlagen und Edelmetallen. Mehr unter: www.deutscheanwaltsvorsorge.de