Welche Auswirkungen hat eine zu hohe Arbeitsbelastung?

von Veronika Gebertshammer

Die International Bar Association (IBA) hat im Jahr 2020 eine globale Studie über das „Mental Wellbeing in the Legal Profession“ durchgeführt. Die 1947 gegründete IBA ist die weltweit führende internationale Organisation von Rechtsanwälten, Anwaltskammern, Anwaltskanzleien, Anwaltskanzleien sowie internen Rechtsteams.

Zu ihren Mitgliedern zählen über 80.000 Rechtsanwälte und -anwältinnen, 190 Rechtsanwaltskammern sowie 200 Kanzleien aus über 170 Ländern. An der Studie nahmen insgesamt 3.256 Anwältinnen und Anwälte teil. Die Umfrage stand allen Berufsangehörigen offen. Die Mitgliedschaft in der IBA war dabei keine Voraussetzung.

Um feststellen zu können, welche gesundheitlichen Auswirkungen eine zu hohe Arbeitsbelastung mit sich bringen kann, wurde in der Studie die Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über mentale Gesundheit zugrunde gelegt. Die WHO definiert psychische Gesundheit als einen Zustand, in dem „jeder Einzelne sein eigenes Potenzial verwirklicht, die normalen Belastungen des Lebens bewältigen, produktiv und effektiv arbeiten kann sowie in der Lage ist, einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten.“

Folgende Auswirkungen haben die Befragten demnach aufgrund der zu hohen Arbeitsbelastung erlebt:

57 Prozent der Befragten gaben an, dass bei ihnen Ermüdungserscheinungen sowie Schlafstörungen auftreten. Unter Angststörungen leiden 56 Prozent. 44 Prozent der Befragten spüren eine emotionale Belastung. 41 Prozent bzw. 6 Prozent haben depressive Gedanken bzw. Suizidgedanken. 31 Prozent leiden unter einer schlechten physischen Gesundheit. 26 Prozent der befragten Anwältinnen und Anwälte haben Probleme im Familienleben und im sozialen Leben. Nur 10 Prozent gaben an, keine Probleme zu haben.

 

Über die Autorin:

Veronika Gebertshammer
BECK Stellenmarkt Expertin

Texterin, Lektorin & Schreibcoach
www.veronika-gebertshammer.de