Eine Spezialisierung zahlt sich aus

von Veronika Gebertshammer

Laut dem STAR-Bericht der Bundesrechtsanwaltskammer von 2020 nimmt der persönliche Honorarumsatz aus selbständiger anwaltlicher Tätigkeit mit wachsender Spezialisierung erheblich zu.

STAR 2020 (Statistisches Berichtssystem für Rechtsanwälte) dient vor allem der Gewinnung von Datenmaterial zur Struktur und Arbeitsumgebung der deutschen Rechtsanwälte und Rechtsanwältinnen. Dabei werden auch soziodemographische Charakteristika sowie Einschätzungen zur zukünftigen Entwicklung des Berufsstandes und Meinungsbilder zu spezifischen Themengebieten erhoben.

Nach dem Bericht verdient ein selbstständiger Anwalt ohne Spezialisierung durchschnittlich etwa 43.000€ im Jahr. Mit einer Fachanwaltschaft kann der persönliche Honorarumsatz auf 150.000€ jährlich steigen.

Außerdem zeigt sich in der Umfrage, dass der Anteil derjenigen am höchsten ist, die zwar keinen Fachanwaltstitel tragen, aber auf bestimmte Rechtsgebiete spezialisiert sind (42 Prozent). Der Anteil der Fachanwälte fällt jedoch mit 36 Prozent ebenfalls recht hoch aus.

Allerdings sind 33 Prozent der über 65-Jährigen gar nicht spezialisiert und nur 23 Prozent besitzen einen Fachanwaltstitel. Demgegenüber haben bereits 22 Prozent der unter 35-Jährigen einen Fachanwaltstitel und nur 17 Prozent dieser Altersklasse sind nicht spezialisiert. 

Hier zeigt sich in den jüngeren Altersklassen ein Trend hin zur Spezialisierung. 61 Prozent der unter 35-Jährigen sind auf bestimmte Rechtsgebiete spezialisiert, bei den 35- bis 45-Jährigen sind es immerhin noch 44 Prozent. Die Anwälte und Anwältinnen scheinen sich nun bereits früh zu spezialisieren.

Zwischen den Geschlechtern sind die Unterschiede hier marginal: 23 Prozent der Männer und 21 Prozent der Frauen sind gar nicht spezialisiert, während 41 Prozent der Männer und 43 Prozent der Frauen auf bestimmte Rechtsgebiete spezialisiert sind. 36 Prozent der Männer und der Frauen besitzen einen Fachanwaltstitel. 

 

Über die Autorin:

Veronika Gebertshammer
Diplom-Juristin