Mentoring ist eine wichtige Aufgabe
Interview mit Kerstin Jonen
Senior Associate
Düsseldorf

Kerstin Jonen ist Senior Associate im Bereich Gewerblicher Rechtsschutz und Mentorin für unsere Trainees. Sie ist Ansprechpartnerin und Begleiterin der Nachwuchsjurist*innen und somit ein wichtiger Bestandteil des Traineeprogramms HL Next. Im Interview erzählt sie, was sie an ihrer täglichen Arbeit schätzt und wie junge Kolleg*innen in den Arbeitsalltag eingebunden werden.
Gewerblicher Rechtsschutz – Was machen Sie und Ihr Team genau?
Kerstin Jonen: In Düsseldorf sind wir insbesondere in den Rechtsgebieten Patentrecht, Wettbewerbsrecht, Markenrecht, Urheberrecht und Datenschutzrecht tätig.
Während ich am Anfang meiner beruflichen Laufbahn auch noch in anderen Rechtsgebieten tätig war, habe ich in den letzten Jahren überwiegend Verfahren aus dem Patentrecht betreut. Hier vertreten wir Mandant*innen aus verschiedenen Branchen – insbesondere Pharmazie, Lifesciences, Automotive und Mobilfunk – in Patentverletzungsverfahren vor den ordentlichen Gerichten, aber auch in Rechtsbestandsverfahren vor dem Europäischen Patentamt, dem Bundespatentgericht und dem Bundesgerichtshof. Besonders spannend am Patentrecht finde ich, dass wir nicht nur juristisch arbeiten, sondern uns auch mit unterschiedlichen technischen Fragestellungen beschäftigen. Wie funktioniert der menschliche Körper? Wie entstehen bestimmte Erkrankungen? Wo setzt ein Medikament oder ein Medizinprodukt zur Behandlung an? Wie kommt ein Signal im Mobilfunknetz von A nach B? Bei diesen Fragen werden wir auch von Expert*innen, zum Beispiel Hochschulprofessor*innen unterstützt, die nicht nur Gutachten für das Verfahren anfertigen, sondern uns darüber hinaus häufig auch einen tieferen Einblick in ihr Fachgebiet geben.
Zudem arbeiten wir regelmäßig mit Kolleg*innen aus unseren europäischen Büros zusammen; häufig aber auch mit Teams aus Asien und Amerika. So entsteht nicht nur ein weltweites Netzwerk, sondern wir lernen auch viel über die Besonderheiten in den jeweiligen Rechtsordnungen und den Einfluss der verschiedenen Mentalitäten auf die Prozessführung.
Seit Dezember 2015 sind Sie bei Hogan Lovells im Bereich "Gewerblichen Rechtsschutz" tätig. Darüber hinaus sind Sie auch Mentorin für jüngere Kolleg*innen. Wie schaffen Sie es, diese zeitintensive Aufgabe mit Ihrer Position als Senior Associate zu verknüpfen?
Kerstin Jonen: Wir beziehen unsere Trainees vom ersten Tag in die Mandatsarbeit ein und sehen sie als festen Teil des Teams an. Je nach Ausbildungsstand und fachlichem Hintergrund investieren wir natürlich in den ersten Wochen etwas mehr Zeit in die Heranführung an das Patentrecht. Ziel der Ausbildung ist es, dass unsere Trainees ihre Aufgaben nach und nach immer selbstständiger erledigen. Bereits nach kurzer Zeit sehen wir in der Regel erhebliche Fortschritte, so dass teilweise nur noch wenige Korrekturen notwendig sind.
Mir macht es viel Spaß mit jungen Kolleg*innen zu arbeiten und sie beim Berufseinstieg zu unterstützen. Die Zeit nehme ich mir also einfach.
Mentoring ist eine wichtige Aufgabe. Was gehört hier alles zur Vorbereitung und Durchführung?
Kerstin Jonen: Am Anfang ist es besonders wichtig, die jungen Kolleg*innen in das Team und die Praxisgruppe zu integrieren und sich näher kennenzulernen. Dazu machen wir in der Regel in den ersten Tagen eine kurze Vorstellungsrunde bei den Kolleg*innen. Das gilt sowohl für Berufseinsteiger*innen, aber auch für unsere Trainees. Danach geben wir einen kurzen Überblick über die Kanzlei und über Angebote wie Sport, Workshops und andere Veranstaltungen. Selbstverständlich unterstützen wir in den ersten Tagen auch bei der Einrichtung des Arbeitsplatzes und den notwendigen Formalitäten.
Als Mentor*innen koordinieren wir immer auch ein bisschen die Arbeitsauslastung des Trainees. Hier achten wir, soweit möglich, darauf, dass die Aufgaben abwechslungsreich sind und gegebenenfalls auf frühere Aufgaben aufbauen. Sollte es mal vorkommen, dass an einem Tag mehrere Kolleg*innen den oder die Trainee in ein Projekt einbeziehen wollen, sprechen wir zusammen die Priorisierung der Aufgaben ab.
Während der Ausbildung stehen wir als Ansprechpartner*in für alle organisatorischen und insbesondere fachlichen Fragen zur Seite. Einen wichtigen Teil bildet dabei auch das Feedback zu den abgeschlossenen Aufgaben, um die Trainees in ihrem Entwicklungsprozess zu unterstützen.
Sofern während der Ausbildungszeit hier im Hause Veranstaltungen, auch Mandantenveranstaltungen, stattfinden, beziehen wir unsere Trainees mit ein und motivieren sie auch zur Teilnahme an der jeweiligen Veranstaltung.
An wen richtet sich das Programm HL Next primär? Nur an Referendar*innen oder auch an wissenschaftliche Mitarbeitende und Praktikant*innen?
Kerstin Jonen: Das Programm HL Next richtet sich sowohl an Referendar*innen als auch an wissenschaftliche Mitarbeitende und Praktikant*innen. Das Konzept von HL Next ist eine umfassende Ausbildung und Förderung unserer Trainees, auch gerade im Hinblick auf einen möglichen Berufseinstieg bei Hogan Lovells. Dazu zählt natürlich in erster Linie eine gute Einbindung in die tägliche Mandatsarbeit. Darüber hinaus gibt es im Rahmen von HL Next Workshops in den Bereichen Kommunikation, die Möglichkeit zur Teilnahme an Veranstaltungen und Unterstützung bei der Examensvorbereitung. Darüber hinaus bieten wir auch Soft-Skill-Trainings und Workshops an zum Beispiel in den Bereichen Personal Branding, Legal Tech, Verhandlungstechnik und soziale Medien, insbesondere LinkedIn. In regelmäßigen Abständen finden auch Veranstaltungen statt, in denen Anwält*innen ihre Rechtsgebiete vorstellen. So bekommen unsere Trainees neben dem Rechtsgebiet, in dem sie arbeiten, auch einen Einblick in die weiteren Rechtsgebiete, in denen Hogan Lovells tätig ist.
Vielen Dank für das Interview!
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