Erfolgreiche Juristinnen im Porträt: Dr. Astrid Seehafer
Interview mit Dr. Astrid Seehafer, M. Sc.
Partnerin ARQIS Berlin, Leitung Product Law
Als Partnerin mit zwei Kindern den eigenen Bereich und ein neues Büro aufbauen – machbar, wenn man für die Arbeit brennt und die Bedingungen stimmen, sagt Dr. Astrid Seehafer von ARQIS.
Was hat Sie am Einstieg in die Wirtschaftskanzlei besonders gereizt?
Wirtschaftliche Zusammenhänge und der Einblick in unterschiedliche Branchen und Unternehmen haben mich schon immer gereizt. Da ich nicht nur Jura, sondern auch Wirtschaftswissenschaften studiert und im Wirtschaftsrecht promoviert habe, war der Einstieg in eine Wirtschaftskanzlei – zuerst bei Freshfields, dann bei ARQIS – für mich der nächste logische Schritt. Übrigens damals schon mit Kind. Was besonders spannend ist: Das Ziel der Klimaneutralität ist mit einer Fülle neuer regulatorischer Anforderungen verbunden. Interne Prozesse und Herangehensweisen müssen völlig neu gedacht werden, um die grüne Wende zu schaffen. Diesen Prozess beratend zu begleiten, ist auch persönlich sehr erfüllend.
Was treibt Sie persönlich an/ ist Ihr berufliches Motto?
Freude an der Arbeit; ein Beruf, für den ich wirklich brenne. Die Beratung zur Vermarktung von z.B. Kosmetik, Fashion, Lebensmitteln oder Medizinprodukten und die Verteidigung von Produkthaftungsansprüchen ist ein Bereich, auf den ich mich schon früh spezialisiert habe und den ich wahnsinnig spannend finde. In vielen anderen Kanzleien ist dieser Bereich eher männlich und oft in langjährigen festen Strukturen besetzt. Bei ARQIS hatte ich die Möglichkeit, den Bereich Product Law neu aufzubauen und damit auch unsere neue Fokusgruppe Regulatory. Zeitgleich haben wir hier in Berlin unseren Talent Hub gegründet. Diese Gestaltungsmöglichkeiten sind eine großartige Chance und Herausforderung.
Wie vereinbaren Sie Beruf & Familie und mit welchen Angeboten unterstützt Sie Ihr Arbeitgeber dabei?
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist aus meiner Sicht von drei Faktoren abhängig: vom Arbeitgeber und Team, vom Lebenspartner oder einem guten Netzwerk und von einem selbst, dem eigenen Willen und dem Mut, Prioritäten und Grenzen zu setzen. Bei ARQIS wird individuelle Flexibilität gelebt, sowohl zeitlich als auch räumlich. Das bedeutet z.B., dass ich trotz Vollzeit jeden zweiten Nachmittag mit meinen Kindern verbringen kann. Diese Zeit ist für mich wertvoll und in meinem Kalender als Termin geblockt. Dafür arbeite ich am Abend länger oder auch am Wochenende. Wichtig ist für mich, den Arbeitstag flexibel gestalten zu können, so dass es für meine individuelle Situation passt.
Was wollen Sie Nachwuchsjuristinnen mit auf den Weg geben?
Ich habe den Eindruck, dass viele Nachwuchsjuristinnen heute sehr gut wissen, was sie wollen, und dass sie ihren eigenen Weg sehr zielstrebig und selbstbewusst angehen. Das finde ich großartig. Es ist immer wichtig, sich zu überlegen: Wo will ich selbst hin und was ist meine eigene intrinsische Motivation? Was auch hilft, ist, sich einen Sponsor zu suchen. Also jemanden, der oder die nicht nur als Mentor oder Mentorin agiert, sondern einen ganz gezielt und aktiv nach oben zieht. Und auch in Sachen Vereinbarkeit schadet es nie, sich rechts und links umzuschauen, wie es andere machen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, um dann aber einen eigenen Weg zu entwickeln und zu gehen.
Erfahren Sie mehr über ARQIS als Arbeitgeber im ausführlichen Online-Arbeitgeberprofil!